Bacalar,  Mexiko,  Reisen

Bacalar – Die traumhafte Lagune und ein kurzer Sightseeing-Stopp in Tulum

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Erstes Ziel ist Bacalar.

 

04.- 07. November 2018

Einem für mich unwirklichen Ort, so schön ist das, was sich vor unseren Augen zeigen wird.

Die Anreise nahm bei weitem mehr Zeit in Anspruch, als erwartet. Was daran liegen könnte, dass ich nicht recht im Bilde war, wo es denn überhaupt hingeht. Da mir allerdings jegliche Reiseziele, wohin auch immer sehr entgegenkamen, war ich mit jeder Entscheidung grundsätzlich mehr als einverstanden.
Mit Fähre und Bus von Holbox über Playa del Carmen erreichen wir gegen 22 Uhr nach ca 8h unsere Unterkunft in Bacalar. Ein 2 Doppel-Bett Zimmer, schlicht und einfach, funktionell.
Wir starten am ersten Morgen mit leckerem Sandwich und einem guten Cafe Latte in einer niedlichen Frühstückslokation, direkt gegenüber, schlendern durchs Örtchen, kaufen Tinnef in Tinneflädchen, leihen uns halbwegs taugliche Fahrräder aus und cruisen durch den Ort. Da Steffi schon einmal ein paar Tage hier war, lotst sie uns durch die Straßen.
Wir kreuzen den allseits präsenten Schriftzug, streifen das Fort San Felipe und machen uns auf in Richtung Wasser.

Am Ufer der Lagune erstreckt sich ein Restaurant am nächsten. Überall gibt es Stege, um ins kühle Nass zu hüpfen. Wir machen Halt an einer der Locations und chillen in erster Reihe bei frischer Lemonade und Cappuccino.
Der Anblick ist traumhaft. Ich bin sprachlos und überwältigt zugleich. So viel unverhoffte Schönheit.
Türkisfarbenes Wasser! Es sieht aus wie das Meer, letzte Zweifel beseitigen die sich ansammelnden Seerosen, es ist Süßwasser. Herrlich sich in die Fluten zu stürzen ohne den salzig brennenden Beigeschmack.
wir verbringen eine gute Weile hier und brechen erst am frühen Abend auf.
Um meine Sucht auch an diesem Tag zu befriedigen, mache ich Jagd nach dem Sonnenuntergang hinter den Hügeln, während die anderen 2 es sich bereits in einem Restaurant über den Dächern gemütlich machen.
Ein kleiner Abenteuerausflug ins Hinterland von Bacalar. Kläffende Hunde, verwahrloste Grundstücke, zerrüttete Stolperwege, vorbei an Ziegen und Pferdchen am Straßenrand springt, wie erwartet, an einem kleinen Steilhang auch noch die rostige Kette von ihrem Zahnrad. Kein Problem, auch wenn ich nach der Reparatur natürlich aussehe, wie ein Dreckschwein.
Der Abend klingt aus bei leckerem Essen, gar nicht mal so leckerem Wein und seichtem Hintergrundgetrommel, welches vom Pavillon des nahliegenden Dorfplatzes bis hoch auf unsere Dachterrasse schallt.
Wie wir später noch beobachten, üben 2 Mädels unter professioneller Anleitung weiterer Musiker die Bedienung dieser verrückten mexikanischen Buschtrommel.

Am zweiten Morgen testen wir ein neues Cafe für unser Frühstück.
In künstlerischem Ambiente mit organischer Küche, wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und Recycling gelegt. So kann man sich über Projekte informieren, Handtaschen aus Gummireifen erwerben, eine Ausstellung verschiedener Bilder bewundern und unter anderem ChaiLatte mit Espresso genießen.

Wir buchen eine Bootsfahrt und begeben uns wieder zur Lagune „Der sieben Farben“.
Es gibt wohl 2 mögliche Erklärungen für diesen Namen, weil bunt ist hier alles, aber nicht das Wasser.
Man spricht von 7 unterschiedlichen Blautönen, bzw. auch von 7 Cenoten in der Lagune. Man weiß es nicht.

Wir erreichen die Lagune mit dem in der Tour inkludierten Taxi und ich bin sofort wie verzaubert.
Nach kurzen organisatorischen Korrekturen stechen wir mit dem gewünschten Gefährt, einem überdachtem Floss, in (den) See.

5 Stopps steuern wir an und der „Fotoapparat“ glüht.
An der Küste von Bacalar entlang, geht es zum Schwimmen oder Schnorcheln an die Cenote Negro. Faszinierend diese Kante, die unter Wasser urplötzlich zum Vorschein kommt, dahinter geht es steil hinab, keine Ende der Tiefe zu erkennen. Schade, dass man auf Grund der Tiefe nicht viel Zauber zu sehen bekommt.
Es geht weiter über die Lagune. Für unser deutsches Verständnis ist es vergleichbar mit einem See.
Wir baden und staunen. Der letzte Stopp ist am Piratenkanal, wo auch ein altes Wrack liegt, von dem man ca 2m in die Fluten springen kann. Früher gab es hier eine Bar, die aber auf Grund fehlender Lizenz geschlossen wurde.

Wir stromern durch die alten verfallenen Gemäuer und an jeder Ecke bietet sich mitten im Wasser eine bunte und grandiose Fotokulisse.
Wir nutzen das inklusive Wellnessprogramm und matschen uns ein mit dem Schwefelschlamm, der natürlich wahre Schönheit verspricht. Amüsiert über den Anblick der anderen, bieten wir wohl ein ähnlich anschauliches Bild. Bald schon geht es zurück an Land und wir ziehen weiter in das wohl schönste Lokal am Ufer der Lagune von Bacalar.
Zum einen, wurde es uns unterwegs als DAS Highlight verkauft, und dort angekommen, erkenne ich sofort die Schaukeln unzähliger Bilder, die sich auftun, wenn man Bacalar bei Google eingibt.
Es muss also etwas dran sein. Alle Sonnenliegen am Wasser sind belegt.
Nachdem weitere unzählige 36+3 Farbfilme durchgeknipst sind, warten auch bereits die favorisierten Liegen, direkt an den Schaukeln auf uns. Bis zum Sonnenuntergang lassen wir es uns gut gehen.
Da, wie so oft, der Service hier eher unaufmerksam ist und Unmengen an Geduld verbraucht, trinken wir „aus der Not“ unsere eigens mitgebrachten Kaltgetränke. Ich sauge die letzten Momente auf und vermerke diesen wunderschönen Anblick auf der Liste: Places you have to see before you die!
Die Müdigkeit ist allgegenwärtig. Wie gut, dass auch Bacalar ein eher verschlafenes Örtchen ohne Nightlife ist.

Am nächsten Morgen nehmen wir den Bus um 6:45 Uhr. Uns begleitet der erste Sonnenaufgang unserer morgendlichen Fahrt.
Eigentlich direkt zurück nach Playa del Carmen, um dort nach Cozumel überzusetzen, aber da Tulum auf dem Weg liegt, entscheide ich für mich, dort zu stoppen.
Da sich die zwei anderen kurzerhand doch anschließen, bleibt es bei einem quasi Halbtagestrip. Steffi hat einen ihrer Fahrer organisiert, welcher uns am Busbahnhof von Tulum empfängt und uns als erstes zur Maya Stätte chauffiert. Vom Parkplatz läuft man ein gutes Stück bis zum Eingang. Links und rechts finden sich die typischen Händler, die schwer um die Gunst der vorbeiströmenden Touristen buhlen. Hängematten in allen Farben, Deko in groß und klein, Traumfänger, Totenköpfe, Tücher, Decken, Lampen, Schmuck, Klamotten, Hüte, Leckereien… man könnte hier einiges erwerben und ich könnte auch an vielen Dingen Gefallen finden, aber ich liebe meine derzeitiges Lebensgefühl. Ich kaufe nichts, weil ich brauche einfach nichts.
Die Ruinen in Tulum haben eine Besonderheit, sie liegen direkt am Meer. Die bekanntesten Gebäude sind neben dem sogenannten „Schloss“ der „Tempel des Herabsteigenden Gottes“, auch „Haus des Halach Huinik“ genannt, der „Tempel des Windes“ und der „Freskentempel“. Man zahlt einen minimalen Eintritt von ca 3€ und erhält Zutritt zu dem beeindruckenden Areal, wo ich mich staunend mit vielen anderen auf die Wege entlang der Ruinen begebe. Ca 2h verweilen wir hier, bevor wir zur Cenote Grande aufbrechen. Der Begriff Cenote ist neu für meinen Wortschatz. Ich hatte bisher nie Berührung mit diesem Wort und keine Vorstellung, was sich dahinter verbirgt. Auch hier hilft meine Freundin Google bestens weiter, bietet vielversprechende Fotos und Wikipedia liefert dazu eine einleuchtende Erklärung:
Ein Cenote ist ein dolinenartiges Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser gefüllt ist.
Hier im Umkreis gibt es unzählige dieser Höhlenlöcher. Entdeckt und erschlossen, sowie unentdeckte, noch vom Tourismus verschonte Cenoten.
Unser Fahrer empfiehlt uns die Cenote Grande. Diese ist die berühmteste im Umkreis und wird so natürlich auch von diversen Tourenanbietern priorisiert angesteuert.
Der Eintritt liegt bei stattlichen $170, ca 7,50€ und gilt für den ganzen Tag.
Vorher Abduschen ist Pflicht und man wird auch aktiv vom Ordner darauf hingewiesen, dass ebenfalls die Haare nass sein müssen. Es wird nicht von allen ernst genommen.
Eine Holztreppe führt über die Felsen drumrum hinab ins Wasser. Am Einstieg herrscht reges Getummel, aber dennoch ist auch diese Touristenattraktion irgendwie ergreifend.
Das erfrischende klare Wasser, die kleinen Mini-Tortugas am Rand, die dunklen Grotten, das hohe Gestein um mich rum. Ich blende die vielen Besucher aus und tauche und schwimme umher, wie in Kindertagen. Durch einen Tunnel hindurch gelange ich zur 2. Grotte. Hier ist es etwas ruhiger und man kann die faszinierende Natur noch einmal mehr auf sich wirken lassen. Auch wenn andere Gäste den ausgelegten Kunstrasen (also künstlichen Rasen aus Plastik) zum sonnen nutzen und ihren Tagespass ausgiebiger auskosten, brechen wir nach einer knappen Stunde auf.
Die ursprünglich angedachte 2. Cenote lassen wir kurz entschieden ausfallen und fahren direkt weiter nach Playa del Carmen. Da ich definitiv noch für einen längeren Besuch nach Tulum zurückkommen werde, ist es mir der vorgezogene Aufbruch sogar ganz recht. In Playa steuern wir ein empfohlenes thailändisches Restaurant an, welches allerdings Ruhetag hat, so geht es direkt zur Fähre und auf nach Cozumel!

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